Auch dieser dritte Jahrgang des Heinrich-Seuse-Jahrbuchs ist für mich Anlass zum Dank an alle, die zu dessen Entstehung beigetragen haben.

Zunächst gilt mein Dank den Veranstaltern der vom Begegnungs- und Erwachsenenbildungszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Ulm und dem Verein des Gedenkens an den Mystiker und Dichter vom Bodensee Heinrich Seuse e.V. organisierten Tagung am 26. und 27. März 2010 im Haus der Begegnung in Ulm über „Heinrich Seuse in seiner Ulmer Zeit – Reife und Ernte seiner mystischen Spiritualität“. Für das genannte Zentrum sei auch an dieser Stelle seiner Geschäftsführerin, Frau Pfarrerin Michaela Köger, sehr herzlich gedankt für ihr wohlwollendes und freundliches Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Tagung in ihrem Haus der Begegnung.

Wir kennen das Phänomen sowohl aus dem Leben Meister Eckharts (1260-1328) wie Johannes Taulers (1295/1300/10-1361):1 Nämlich dass ihr konkretes Leben dem neugierigen Interesse einer modernen historisch-biographischen Forschung2 nur sehr beschränkt zugänglich ist. Anders ist es um das Wissbare über das äußere Leben des Dominikaners Heinrich Seuse bestellt.3 Es unterscheidet sich von den beiden genannten Bettelmönchen darin, dass – aus der Lebensoption Heinrich Seuses selber heraus – einiges von seinem Leben in seinen Schriften sichtbar werden konnte. Wenn wir auch hier noch in mancherlei Hinsichten im Dunklen tappen und uns seine berühmte Autobiographie (Vita) bisweilen zu irritieren vermag, lässt sich doch aus seinen Schriften so etwas wie eine ,Lebensfigur‘ erschließen.4